In der Futtermittelherstellung spielen einige handelsübliche Ölsaaten eine Rolle, denn sie enthalten:
Aus den Ölsaaten kann also eine Vielzahl von protein- und ölbasierten Produkten hergestellt werden, u. a.:
- Pflanzliches Vollfett-Proteinmehl
- Teilweise entfettetes pflanzliches Proteinmehl
- entfettetes pflanzliches Proteinmehl
- Pflanzenrohöl
- entschleimtes Pflanzenöl usw.
Gründe für die Verarbeitung von Ölsaaten?
Ölsaaten werden aus zwei Gründen verarbeitet:
- Effektiver Umgang mit potenziellen Anti-Ernährungsfaktoren: In den meisten Ölsaaten finden sich unterschiedliche Gehalte von Anti-Ernährungsfaktoren (ANF), die einer Behandlung bedürfen, bevor die Samen oder die daraus hergestellten Produkte als Inhaltsstoff für Futtermittel verwendet werden können. Beispiele für solche ANF sind Trypsin- und Chemotrypsin-Inhibitoren, Urease, Gossypol in Baumwollsamen, Myrosinase in Raps usw. Da die ANF aber hitzeempfindlich sind, kann ihre Aktivität durch durchdachte thermodynamische Prozesse so weit reduziert werden, dass sie bei der Ernährung der Tiere kein Hindernis mehr darstellen.
- Erhöhung des Nährwerts: Angestrebt wird eine maximale Verdaulichkeit von Protein, Fett und Ballaststoffen. Nur dann liefern die Inhaltsstoffe bei der Verdauung einen optimalen Nährwert.
Typische Protein- und Ölgehalte einiger handelsüblicher Ölsaaten
Oilseed |
Raw Oil Content [%] |
Raw Protein Content [%] |
Soybean |
18-24 |
36-40 |
Cotton |
20-22 |
24-27 |
Canola |
35-40 |
22-26 |
Sunflower |
35-45 |
16-22 |
Immer häufiger wird tierisches Proteinmehl in Mischfuttern durch pflanzliches Mehl ersetzt. Der Grund für diese Entwicklung, die in der Futtermittelverarbeitung zunehmend an Akzeptanz gewinnt, liegt im gesteigerten Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher. Sojabohnen gelten weithin als die wichtigsten Ölsaaten, die pflanzliches Protein und Energie für Futtermittel liefern.
Viele andere Ölsaaten gewinnen aufgrund ihres Ölgehalts an Bedeutung und werden für industrielle Anwendungen immer beliebter (Biodiesel, Pharmazie usw.). Jatropha, Karité-Nüsse und Rizinus sind nur einige Beispiele.