Project: Gsellmann Mischfuttererzeugung GmbH

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Einzigartige Bio-Futtermittelfabrik für Gsellmann Mischfuttererzeugung GmbH, Gnas, Österreich

Im August 2021 hat Ottevanger Milling Engineers mit dem Bau einer neuen Bio-Mischfutterlage für die Gsellmann Mischfuttererzeugung GmbH in Gnas, Österreich, begonnen.

Während andere Mischfutterproduzenten sich mitunter dafür entscheiden, kleinere bestehende Anlagen in ein Bio-Mischfutterwerk umzuwandeln, handelt es sich bei diesem Bauprojekt um eine völlig neue Anlage. Das macht dieses Werk in Europa einzigartig.

Gsellmann ist ein eigenständiges Familienunternehmen mit einer langjährigen Geschichte. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1890 mit dem Bau einer Mühle, seit 1961 betreibt es eine Mischfutterfabrik. Die Gemeinsamkeiten zwischen Gsellmann und Ottevanger als Familienunternehmen mit langjähriger Tradition bilden zum Teil die Grundlage für die im Laufe der Jahre gewachsene Geschäftsbeziehung beider Organisationen. Die ersten Kontakte wurden Anfang der 2000er Jahre geknüpft. Es begann mit der Lieferung von Ottevanger-Maschinen an Gsellmann für die Produktion von Standard-Mischfutter, hauptsächlich Geflügel- und Rinderfutter. Nach der Investition in eine Hygienisierungs- und Erhitzungsanlage für Mehl mit einer Kapazität von 15 t/h für spezielle Geflügelfuttermittel im Jahr 2018 wurde Ende Dezember 2020 der Bau einer spezialisierten Bio-Mischfutteranlage mit einer Kapazität von 30 t/h beschlossen.

Wenn die neue Anlage in Betrieb gehen wird, produziert sie hauptsächlich Futtermittel für Legehennen. Das entspricht etwa 70 % der Produktion. Darüber hinaus werden etwa 20 % der Rinderfuttermittel für die Produktion von Bio-Milch, die für die Herstellung von Bio-Molkereiprodukten verwendet wird, bereitgestellt. Die Bio-Industrie trägt einen großen Teil zum Lebensmittelkonsum in Österreich bei. Die relativ kleinen und spezialisierten Betriebe in der Region, in der Gsellmann ansässig ist, sind dafür besonders gut geeignet. Die Produktion von Gsellmann erfolgt daher überwiegend regional.

Der Produktion von Bio-Mischfutter

Bei der Produktion von Bio-Mischfutter ist es sehr wichtig, dass Rohstoffe nicht mit herkömmlichen Rohstoffen vermischt werden. Die Vermeidung von Verschleppung und Kontamination ist von entscheidender Bedeutung. Gsellmann verwendet für seine Futtermittel Bio-Getreide, das in Österreich und zum Teil auch in Ungarn angebaut und geerntet wird. Beim Anbau von Bio-Getreide wie Weizen, Hafer und Gerste dürfen keine Pestizide eingesetzt werden. Deshalb ist der Ertrag pro Hektar geringer als beim konventionellen Anbau dieser Kulturen. Außerdem kommen Verunreinigungen wie Mykotoxine häufiger vor. Das Vorreinigen bei der Getreideannahme sollte sehr gründlich erfolgen, und zusätzlich ist eine Mehlerhitzung/Hygienisierung im Produktionsprozess erforderlich. Dies gilt insbesondere für Geflügelfuttermittel, um gegen Salmonellen vorzugehen und den Einsatz von Säuren zu minimieren. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Erhitzung von Futtermehl ein sehr wirksames Mittel ist, um Bakterien abzutöten und somit das Auftreten von Salmonellen zu verhindern.

Die Erfahrung und das Wissen, über die Ottevanger Milling Engineers im Bereich Erhitzung/Hygienisierung verfügt, spielten beim Entwurf eine wichtige Rolle, sodass die Vorgabe des Kunden erfüllt wurde.

Ein gemeinsames Projekt der Triott Group

Ottevanger Milling Engineers ist als Hauptunternehmer für die Verwirklichung des Werkes verantwortlich und arbeitet dabei mit verschiedenen Parteien zusammen, unter anderem mit einer Anzahl von Schwesterunternehmen, die zur Triott Group gehören. Sowohl TSC (Silos), PTN (u. a. Hygienisierungsanlage), IVS (Dampf- und Flüssigkeitsdosierung) als auch Almex (Expander) sind an der Umsetzung der Anlage beteiligt und bringen ihr Fachwissen ein.

Im Dezember 2020 wurde die Vereinbarung nach mehreren Treffen bei den verschiedenen Partnern ratifiziert. Angesichts von COVID verläuft der Bau nicht unter den besten Umständen. Hohe Rohstoffpreise, insbesondere auf dem Stahlmarkt, Marktentwicklungen und winterliche Bedingungen schaffen weitere Herausforderungen. Der Zeitplan wurde allerdings bis heute eingehalten. Voraussichtlich wird das Werk Anfang Juli 2022 für die Produktion von Bio-Getreide bereit sein. Die komplette Inbetriebnahme ist für Oktober/November 2022 geplant.

Gsellmann - Ottevanger Milling Engineers